Algen sind wichtig für viele Buntbarsche aus dem Malawisee
Algen im Malawi Becken sind wichtig:
Igitt, Igitt, Algen im Malawi Becken? – falsch.
Richtig wäre ‚Algen im Malawi Becken‘ sind wichtig. Immer wieder lesen wir aufs neue, das Malawisee Aquarianer sich bemühen die Algen im Aquarium loszuwerden.
Problem bei dem Thema ‚Algen im Malawi Becken‘, ist aber, das es Algen und Algen gibt ! Vor allem im Malawi Aquarium gibt es ‚Algen Arten‘ die durchaus ihren Zweck erfüllen, und einem Malawisee Aquarium den gewissen Touch naturnaher Gestaltung verleihen.
Die Wahrnehmung das man ‚zumindest‘ bei Malawisee Aquarien Algenfrei sein muss, ist leider differenziert zu betrachten, und oftmals falsch. Ich bemühe mich hier mal um etwas Aufklärung zu diesen verkannten grün-braunen Teppichen.
Algen im Malawi Becken sind wichtig !
Die Algen umfassen eine riesige Artenvielfalt, von der bislang verhältnismäßig wenig bekannt ist.
Weltweit zählen wir bisher ca. 80 000 bekannte Arten, insgesamt betrachtet sind es wohl ca. 400 000 und davon werden 150 für die Industrie verwendet, und eben auch im Bereich der Aquaristik zu Futtersorten verarbeitet (Spirulina) ist zum Beispiel sehr bekannt.
Darüber hinaus besitzen etliche Algen Arten einen hohen bis sehr hohen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen, ebenfalls einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, ungesättigten Fettsäuren oder Beta-Carotinen sind bei etlichen Algenarten festgestellt worden.
Bei bestimmten Algentypen wie den ‚Kieselalgen‘ sind beispielsweise hohe Konzentrationen von Kohlenhydraten, Fettsäuren, Steroiden und Vitaminen nachgewiesen worden.
Malawisee – Algen im Malawi Becken
In der Natur wie z.b. im Malawisee, ernähren sich viele dort endemisch lebende Buntbarsch Arten wie viele Mbuna, ausschließlich von den reichlich vorkommenden Algen Teppichen, die sich fast über den gesamten See verteilen, und der den Tieren ein ausgewogenes Nahrungskonzept bietet.
Dies sollte man sich ebenfalls im Aquarium zu nutze machen.
Im Malawisee nisten sich vielerlei Kleinstlebewesen in diesen Algenteppichen ein (z.b. Schnecken, Krebse anderes Getier etc.), daraus resultiert das bestimmte Faktoren zusammen spielen und den Buntbarschen aus dem See eine ausgewogene Ernährung bieten.
Im Malawisee Aquarium müssen wir dies in die richtige Bahn lenken und dafür Sorge tragen, den von uns gepflegten Tieren dementsprechend das richtige Maß an Futter zur Verfügung zu stellen.
Ein weiterer Aspekt ist die Natürlichkeit eines Malawisee Aquariums, hierzu gehören ebenfalls Algen, sicherlich gibt es auch Ausnahmen von bestimmten Algentypen, wie z.b. Fadenalgen die nicht erwünscht sind.
Im Video oben, Eindrücke aus dem Malawisee
Anbei in diesem Beitrag hier eine Auflistung von Algentypen:
Glaucophyta: Einzellige (monadale) Algen im Bereich Süßwasser.
Schlundgeißler: (Cryptista) meist einzellig, Bereich, Meer- und Süßwasser.
Dinozoa: Bereich, überwiegend Meerwasser,(ca 1000 Arten).
Raphidophyceae (Chloromonadophyceae): Bereich, überwiegend im Süßwasser.
Chlorarachniophyta: Bereich, Meerwasser, (6 bekannte Gattungen sind erforscht).
Gelbgrüne Algen (Xanthophyceae): Bereich, leben nur im Süßwasser.
Goldalgen (Chrysophyta): Bereich im Meerwasser kaum vorhanden, meist im Süßwasser vorkommend.
Kieselalgen (Bacillariophyta, auch Diatomeen genannt): Bereich, fast auschließlich im Meerwasser vorzufinden.
Braunalgen (Phaeophyta): Bereich, fast ausschließlich Meerwasser, prägnant sind kleine sehr zart gebaute, fädige, bis sehr große, außerordentlich widerstandsfähige Organismen (ca. 1500 Arten).
Rotalgen (Rhodophyta): Bereiche der Litoralzone des Meeres.
Grünalgen (Chlorophyta): Bereich, Meerwasser (2/5 aller Algen- Arten), Süßwasser (3/5 aller Algen-Arten), insgesamt ca. 7000 Arten hierbei zählen auch die Landlebenden.
Hinweis zum Beitrag Algen im Malawi Becken:
Die Grünalgen und die Rotalgen Populationen bilden zusammen mit den Landpflanzen das Reich der Pflanzen insgesamt betrachtet.
Aber nochmal zurück zum Thema, warum ist die Alge im Aquarium so wichtig und wird leider immer noch als Manko eingestuft? Ohne Algen würde der Aquaristik und hierbei den Aquarianern etwas entscheidendes fehlen, den durch Algen wurden und werden Millionen von Aquarienfischen gerettet.
Algen im Malawi Becken und die Wasserqualität
Algen zählen zu den Wasserpflanzen, die im Aquarium unschätzbare Dienste leisten. Genauso wie schnellwüchsige höhere Wasserpflanzen, verbrauchen sie überschüssige Nährstoffe wie z.b. Nitrate und Phosphate. Sie sorgen darüber hinaus dafür, dass ‚CO2‘ verbraucht und ‚O2‘ produziert wird.
Sie dienen auch unzähligen Klein- und Kleinstlebewesen als Lebensraum und sind darüber hinaus oft ausgezeichnete, gesunde und natürliche Nahrungsgrundlage, oder wichtige Nahrungsergänzung für Fische.
Manche Algen, wie zum Beispiel Aegagropila linnaei (Cladophora aegagropila), dienen im ewigen einerlei der Echinodorus- und Anubias-Wüsten, welche wir sehr oft im Aquarium pflegen, als optisches Highlight.
Darüber hinaus ist eindeutig festgestellt, das die meisten Anubias-Bestände z.b. biochemisch erst dann wertvoll sind, wenn sie von einer ausreichenden Menge schnellwüchsiger Pinsel- Pelz- oder Bartalgen überzogen sind.
Hinweis 2 – zum Beitrag Algen im Malawi Becken:
Leider wissen dies die meisten Aquarianer nicht, und deshalb dieser Beitrag.
Ich bitte euch dies zu verinnerlichen, und auch an all jene weiterzugeben, die immer noch denken das ein Ancristus (Wels) im Malawi-Becken ein guter Algen Vertilger ist, aber dem ist nicht so! Letztlich ist zu sagen :
Algen im Aquarium sind eine gute Sache !
Die meisten Aquarianer hätten allen Grund, den Algen sehr dankbar zu sein.
Warum will ich euch gern sagen, es liest sich komisch und grenzt an völligem Unverständnis, aber gerade die Aquarianer, welche die am schlimmsten wuchernden Algen bemängeln, oder um Hilfe schreien haben den meisten Grund zur Dankbarkeit und nicht zuletzt zur Freude.
Ihre so verhassten Algen im Aquarium, entgiften das Wasser und ermöglichen den in drangvoller Enge hausenden Fischen, erst ein einigermaßen erträgliches Leben.
Und hier mal eine Aussage die wir sehr oft hören und beantworten oder selbst damit zu tun hatten:
‚Trotz bester Wasserwerte wuchern bei mir Algen, ohne Ende!‘
Die Antwort ist aber so plausibel und einfach und diese könnt ihr gern weitergeben: Genau wegen diesen wuchernden Algen sind die Wasserwerte oftmals sehr gut, und ohne die Algen würde dieses System eventuell zusammenbrechen.
Was macht nun aber die Algen im Malawi Becken so unbeliebt?
Und warum werden sie oft mit chemischen Kampfstoffen in regelrechten Vernichtungsfeldzügen unerbittlich und ohne Gnade bekämpft? Die Antwort ist schlichtweg typisch menschlich:
Irgendwann wurden sie zum ‚Unkraut‘ erklärt, ebenso als Schmarotzer, oder als giftig abgetan, man findet sie hässlich.
Die meisten Algen entsprechen ganz einfach nicht unserem ästhetischen Empfinden, eines schönem sauberen Malawisee Aquariums, und sie gefährden durch ihre ungehemmte Ausbreitung das Leben der von uns weit mehr geschätzten submersen, höheren Pflanzen.
Hier ist ein umdenken angesagt, den die Natürlichkeit zeigt sich eben im Aquarium, auch und durch die Alge. Daher sollte man den Beitrag ‚Algen im Malawi Becken‘ sicher gut im Gedächtnis bewahren.
Autor: Florian Bandhauer
Bilder: Florian Bandhauer
Quellen: Wikipedia, Florian Bandhauer
Video: Marc Boulden