Welches Futter ist für bestimmte Arten nicht gut?
Die richtige Ernährung bei Buntbarschen, ein ewiges Thema in der Malawisee Aquaristik.
Wer kennt sie nicht?
Die energische Mama, die einem den Teller immer wieder auffüllt, und entzückt ruft: ‚Iss Kind, iss‘. Noch immer wird bei der Ernährung im Bereich Malawisee Buntbarsche, zu viel falsch verstanden und gefüttert – und vor allem zu viel.
Immer in der Annahme, unseren Buntbarschen etwas Gutes zu tun. Worauf es zu achten gilt, damit die Buntbarsche lange gesund bleiben, hier im Beitrag ‚Die richtige Ernährung‘.
Die richtige Ernährung – Mbuna können in 3 Gruppen unterteilt werden
Die richtige Ernährung und hier die 3 Gruppen in denen wir eigentlich fast alle Mbuna Arten einstufen können. Es fehlen die ‚Carnivoren‚ Arten, aber hier geht es nicht speziell um diese!
1. Die Aufwuchs Fresser (Limnivore)
Dies ist die größte Gruppe der Mbuna und ernährt sich vom Algen Aufwuchs und den darin enthaltenen Kleinstlebewesen.
2. Die Allesfresser (Omnivoren)
Einige Labidochromis Arten gehören unter anderem dazu, sie ernähren sich von Insekten, kleinen Krebsen, Schnecken und was sie sonst noch erwischen können.
3. Die Pflanzenfresser (Herbivore)
Sind reine Nahrungsspezialisten, diese ernähren sich rein pflanzlich und sollten wie Tropheops Arten gefüttert werden.
Reines Pflanzenfutter Spirulina mit mindestens 36 % Anteil der Spirulina Alge; Algenplatten für herbivore Fische, Gemüse. Das reicht schon, um diese Spezialisten mit allem zu versorgen, was sie zum Leben brauchen.
Auch ist es in Bezug auf ein langes Leben empfehlenswert, diese Buntbarsche in einem ‚Artenbecken‘ zu pflegen. Ein Beispiel wäre Chindongo demasoni. Die anderen beiden Mbuna Gruppen, Limnivore, wie auch Omnivore, können zusammen gut gehalten und auch ernährt werden.
Auch Carnivore Mbuna Arten können hier mit gepflegt werden.
Vorsicht Verfettung!
Weiter zum Thema ‚Die richtige Ernährung‘!
Grundsätzlich ist in alle Flockenfutter Sorten, das für Mbuna angeboten wird, schon ein ausreichender Anteil an tierischem Protein enthalten. Es ist also nicht nötig, Futter mit hohem Anteil an tierischem Protein zu nehmen.
Es führt im Gegenteil dazu, dass die Mbuna schneller verfetten, da sie für eine solche Ernährungsweise nicht geeignet sind. Da hat die Evolution andere Maßstäbe angesetzt bei diesen Tieren. Man sollte für Mbuna folgende Futtersorten nicht verfüttern:
Granured und Tropical Tanganjika, jede Art von Standardfutter, Mückenlarven oder sonstiges Getier (wenn nur alle paar Wochen gesondert mal reichen). Auch selbstgemachtes Futter mit tierischem Anteil ist nicht wirklich geeignet.
Nochmals: In den Futterflocken Sorten fast aller Hersteller ist ein geringer Anteil an tierischem Protein enthalten, das reicht völlig aus, um unsere Mbuna ausgewogen zu ernähren.
Empfehlenswertes Futter
Spirulina Futtersorten mit hohem Anteil, Algenplatten, Gemüse, Salat, Gurke, Spinat, Granugreen, oder vegetal.
Sollte man Omnivore Mbuna Arten mit im Malawi-Becken pflegen, so kann man max. 1x die Woche etwas Mückenlarve, oder auch mal Krebsfleisch dazugeben. Weniger, ist hier mehr. Es ist aber grundsätzlich nicht notwendig.
Eine dauerhaft zu proteinhaltige Ernährung verkürzt die Lebensdauer der Mbuna dann doch erheblich, ebenso eine zu reichhaltige Fütterung.
Hinweis:
Mbuna, die in einem mit Algen bewachsenen Aquarium leben und nicht am Aufwuchs zupfen, werden zu stark gefüttert. Nicht mehr füttern, als in ca. 25 Sekunden gefressen wird.
Fazit:
Wenn man sich mit dem Thema ‚Ernährung‘ richtig befasst, so eröffnet dies zum einen neue Wege des Verstehens und gleichzeitig bekommt man mit Sicherheit ein Gefühl für die richtige Pflege dieser Buntbarsch Arten aus dem Malawisee.
Bei Nonmbuna Arten ist dies Thema etwas leichter zu handhaben, da die größte Zahl der Arten als Carnivore Buntbarsche eingestuft ist. Bei den Mbuna Arten ist dies schon etwas verzwickter, hier gibt es doch Unterschiede, die erheblich sein können, aber nicht müssen.
Auch die Futtersorte ist entscheidend, um diesen Tieren gerecht zu werden. Hier muss ein jeder Malawisee Aquarianer wirklich ansetzen, wenn dies der Fall ist, hat man sicherlich viele Jahre Spaß an diesen Fischen aus dem Malawisee.
Autor: Florian Bandhauer
Bilder: Stanislaw Gajaszek
Video: Pete Barnes