Artentafel und Informationen zu diesem Nonmbuna
Aulonocara aquilonium
Sämtliche Aulonocara Arten sind in 4 Gruppen (Komplexe) unterteilt:
1. Sandbewohnende Gruppe
2. Chitande Gruppe
3. Jacobfreibergi Gruppe
4. Stuartgranti Gruppe
Vorwort
Mit dem Buntbarsch Verzeichnis, haben wir eine Sammlung zusammen gestellt, die Mbuna und Nonmbuna Arten aus dem Malawisee beschreiben. Hier bekommt man eine Menge Informationen, zu diesen endemisch lebenden Buntbarschen aus dem Malawisee.
Aber auch Informationen zur Haltung und Pflege, für das Malawisee Aquarium. Wir geben hier auch Beckengrößen mit an, die dem Malawisee Aquarianer helfen sollen, diese doch recht aggressiven Fische im richtigen Umfeld zu pflegen.
Das Verzeichnis
Oftmals ist der Charakter und auch die Ernährungsweise bei Mbuna und Nonmbuna sehr unterschiedlich, dieses Thema ist auch im Verzeichnis erwähnt. Nur wenige Mbuna Arten kann man mit Nonmbuna zusammen pflegen, es gibt zwar Ausnahmen, aber diese sind eher selten.
Bei den meisten Arten hier im Buntbarsch Verzeichnis haben wir auch kurze Video-Clips mit eingebaut, oftmals Eindrücke vom Malawisee, oder aber von den Fischen selbst. Nutzt dieses Verzeichnis zur Abklärung und dem Kennenlernen der einzelnen Arten.
Dies kann letztlich nur helfen, Fehler zu vermeiden.
Lebensraum
Aulonocara aquilonium gehört zu den Aulonocara der Sandzone und lebt dort in sehr großen Schulen direkt über den riesigen Sandflächen. Oftmals sind diese ‚jagenden‘ Schwärme in unmittelbarer Nähe von großen einzeln vorkommender Felsbrocken anzutreffen.
Welche diesen wohl eine Art Schutz, gegen Räuber geben sollen. Lediglich während der Brutzeit (in der Natur zwischen November und Dezember) ziehen die Tiere in die auslaufende Übergangszone, um dort ihre Brutarenen zwischen den Steinen anzulegen.
Wassertiefe der Aquilonium Habitate; die Habitate des Aquilonium liegen in einer Wassertiefe, zwischen 12 und 25 Meter, wobei die Reviere der paarungswilligen Männchen meist in den tieferen Schichten (ab 20 Meter) liegen.
Ernährung
Die hier beschriebene Art zählt zu den Carnivoren Cichliden. Über die Aulonocara typischen Sinnesgruben auf dem Kopf, ortet Aulonocara aquilonium Wirbellose und Krebstierchen im Sediment, welche dann durch einen zielgenauen Stoss in den Sand erbeutet werden.
Größtenteils stehen die Tiere in großen Schwärmen (>100 Individuen) minutenlang, völlig bewegungslos einige Zentimeter über den riesigen Sandflächen ihres Biotops. Um aber dann plötzlich blitzschnell, mit der Schnauze im Sand einzutauchen.
Besonderheiten
Aulonocara aquilonium zählt zu der sandbewohnenden Gruppe. Lange Zeit wurde Aulonocara aquilonium, irrtümlich als ‚Aulonocara auditor‘ exportiert, welcher aber nicht die charakteristischen Merkmale, des sandbewohnenden Aquilonium’s aufweist und definitiv eine eigene Art ist.
Wichtig:
Die Art ist von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als gefährdet eingestuft worden.
Verhalten
Außerhalb der Brutzeit schließt sich Aulonocara aquilonium zu riesigen Schulen (> 100 Individuen) zusammen und durchstreift so das weite Sandbiotop. Meist in unmittelbarer Nähe von großen aufragenden Felsbrocken, welche ganz vereinzelt den Sandbiotop durchbrechen.
Dort rasten solche Schwärme, um gemeinsam, ca. 10 Zentimeter über dem Sand stehend, nach Aulonocara typischer Art, nach Nahrung zu ‚horchen‘.
Ein großer Schwarm in Bewegung, bietet einem Jäger kein Ziel, da er sich nicht oder nur sehr schwer auf ein einzelnes Beutetier konzentrieren könnte. Verharren die Aulonocara aber, um Wirbellose zu jagen, werden sie zu leicht fokussierbaren Zielen. Es wird davon ausgegangen, dass die oben erwähnte Nähe, zu großen Felsbrocken während der Sonar-Jagd einen gewissen Schutz bietet.
Während der Paarungszeit ziehen die geschlechtsreifen Männchen, in die auslaufende Übergangszone (in rund 20 Meter Tiefe). Und bauen im Sand zwischen den Steinen kleine untiefe Laichmulden, welche sie lediglich gegen artgleiche Männchen verteidigen.
Die paarungsbereiten Weibchen, folgen den männlichen Tieren in die Übergangszone, wo nach kurzer Balz in der ausgehobenen Laichmulde abgelaicht wird.
Populationen
Aulonocara aquilonium existiert lediglich in drei Populationen, an der Nordwestküste des Malawisee:
>> Charo
>> Mdoka
>> Ngara
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Aquarium bietet sich die Gestaltung einer großen Sandfläche an, welche durch einzelne größere Felsbrocken unterbrochen wird. Als absolute Pflicht gilt, viele offene Sandflächen zu belassen, welche von den dieser Buntbarsch Art, ständig nach fressbarem ‚Material‘ durchsucht werden.
Aulonocara aquilonium kann in Becken ab 300 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 130 Zentimeter gewährleistet ist.
Dies bezieht sich auf reine Artenbecken und sollte im Verbund mit anderen Buntbarsch Arten erweitert werden. Aufgrund des natürlichen Schwarmverhaltens ist es empfehlenswert, diese Art immer in größeren Gruppen (mind. 3M/7W) zu pflegen.
Natürlich ist aber auch einer Haremshaltung (1M/2-3W) möglich.
Vergesellschaftung
Aulonocara aquilonium ist ein ruhiger und eher durchsetzungsschwacher Cichlide, welcher nicht mit zu aggressiven Arten vergesellschaftet werden sollte. Dies sollte man im Vorfeld genau überlegen, bevor man sich diese Tiere kauft.
Wichtig:
Eine Vergesellschaftung mit anderen Aulonocara Arten, birgt ein großes Risiko der Hybridisierung – das heißt, die Tiere kreuzen sich untereinander. Solche Jungfische dürfen aufgrund des Artenschutzes und der Arterhaltung niemals in den Handel gelangen!
Beckenbeleuchtung
In den natürlichen Habitaten von A. aquilonium werden die Spektralfarben BLAU und GRÜN noch stark reflektiert. GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase, ORANGE schon ab 10 Metern und ROT wird bereits total absorbiert.
Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau-, abgeschwächten Gelb und marginalen Orange-Anteilen. Zum Thema Licht haben wir dieser Kategorie: Beleuchtung!
Anmerkung:
Viele weitere Hinweise zur Einrichtung, könnt ihr bei uns unter dem Menüpunkt: Dekoration, Pflege und Aquarien lesen.
Autor: Silvan Hörnlimann, Florian Bandhauer
Bilder: Malawi-Guru.de, Holger Oelkers
Video: Birger Lessow