Was genau ist ein Utaka? Dazu die Erklärung.
Vieles hat sich in den vergangenen Jahren in der Forschung und Wissenschaft getan und längst ist klar, dass über die ‚Utaka‘ neu nachgedacht werden muss. Utaka-Die Bezeichnung dieser Buntbarsch Gattung.
Viele unterschiedliche Bewohner in der ufernahen Region des Freiwassers, werden mittlerweile dem Überbegriff ‚Utaka‘ zugeordnet. Utaka-Die Bezeichnung, welche sich kaum so einfach einordnen lässt.
Den die Wissenschaft wird hier noch Jahre brauchen um sämtliche Arten zu ordnen.
Utaka-Die Bezeichnung
Die Einheimischen am Malawisee nennen jeden Cichliden/Buntbarsch einen Utaka, den sie mit ihren speziellen, kreisförmigen ‚Chirimila Netzen‘ im offenen Wasser fangen. Dies entspricht aber nicht der Definition, die Bertram, Borley und Trewavas (1942) benutzten.
Die drei Wissenschaftler verwendeten den Begriff ‚Utaka‘ für die planktonfressenden Haplochromine mit stark vorstülpbaren Mäulern, welche endemisch im Malawisee beheimatet sind. Heute ist ‚Utaka‘ der Oberbegriff für mehrere Gattungen von Buntbarsch Arten, welche endemisch im Malawisee leben.
Utaka-Die Bezeichnung!
Die meisten Buntbarsch-Arten werden zur Tribus (eine zwischen Gattung/Genus und Unterfamilie/Subfamilie, gelegene Rangstufe der klassischen biologischen Systematik) Haplochromine gezählt.
Fast alle Gattungen der Haplochromine stammen aus Afrika, mit dem Schwerpunkt Ostafrika.
Haplochromini
Die Haplochromini im Malawisee haben eine Vielzahl endemischer Arten gebildet und stellen im See einen großen Teil der Fischfauna. Utaka sind sehr vielseitig und können aus heutiger Sicht, nicht anhand einer evolutionären Spezialisierung (Futterspezialist/Brutspezialist) zusammengefasst werden.
Sie haben beispielsweise mehrere Bruttechniken entwickelt.
Einige Utaka Arten brüten im Felsbiotop, ohne irgendwelche Laichplatzbegrenzung. Die Männchen einiger anderer Utaka Arten bauen Laichgruben in der ‚Überganszone‘, wieder andere aus dieser Familie auf offenem Sand.
Eine einzige Buntbarsch-Art (Copadichromis chrysonotus) laicht sogar im offenen Wasser ab.
Utaka Arten bewohnen fast ausschließlich das ufernahe Freiwasser, am häufigsten kommt diese Art in der Nähe von Felsgründen, oder aber auch an steil abfallenden Uferregionen vor. Verschiedene Populationen wurden häufig an sogenannten Felsinseln oder an Riffen entdeckt.
Im Malawisee!
Gleichzeitig sind weit draußen im Malawisee große Gruppen registriert worden. Auf den ersten Blick scheint es, dass ein Teil der Utaka tatsächlich das Ufer-ferne Freiwasser bevorzugt.
Hierbei handelt es sich aber meist um Stellen im See, an denen Felsriffe aus sehr großer Tiefe aufragen und eigentlich, wie bei Eisbergen, nur etwa 10-20 % aus dem Wasser schauen – der typische Lebensraum von Utaka.
Die Fischer rund um den Malawisee geben die Standorte dieser Felsen von Generation zu Generation weiter, und werfen regelmäßig ihre Netze. Utaka gehören zum Speiseplan der einheimischen Bevölkerung in Malawi.
Freiwasser Vertreter!
Utaka sind die zahlenmäßig stärkste Gruppe der ufernahen Freiwasser-Vertreter im Malawisee. Im Laufe der Evolution haben sich einige Vertreter aus der Familie der Fischräuber darauf spezialisiert, sich überwiegend in dieser Nähe aufzuhalten und sich von Utaka zu ernähren.
Vor allem ‚Rhamphochromis‚ haben diese lukrative Futterquelle erschlossen, aber auch einige andere Räuber Arten.
Copdichromis Chrysonotus kommen sehr oft in der Region ‚ufernahes Freiwasser‘ vor.
Manchmal sind tausende Exemplare anzutreffen. Aber (wie erwähnt) auch andere aus der Gattung Copadichromis. Häufig mischen sich auch ‚Dimidiochromis‚ in die Schwärme. Darüber hinaus besuchen auch Gattungen, aus anderen Lebensräumen hin und wieder die flachen Freiwasser-Regionen.
Zum Beispiel:
Protomelas (Spilonotus Tansania).
Utaka-Die Bezeichnung ein großer Begriff, diese Fische, die an der Felsküste beheimatet sind und wie der Name sagt, von der tansanischen Seite des Malawisee stammen, sind ab und an der Seite von Copadichromis chrysonotus zu sehen.
Solche Beobachtungen wirken etwas sonderbar, zeigen aber auch, wie flexibel einige Arten sind. Und sie beweisen, dass angestammte Gebiete dennoch zeitweilig verlassen werden. Schön, dass es keine starren Schemen gibt und die Evolution immer ihren Weg nimmt.
Weiterhin zu erwähnen ist auch, dass sich die Wissenschaft darüber streitet, ob nicht sogar die Gattung ‚Aulonocara‚ den Utaka zugeordnet werden muss. Es gibt da also, wie beschrieben, verschiedene Ansätze, um Utaka zu definieren.
Der aus meiner Sicht geltende Fakt ist die wissenschaftliche Taxonomie, welche aber bekanntlich, auch einer kontinuierlichen Veränderung/Anpassung unterworfen ist.
Hinweis:
Für Utaka-Die Bezeichnung gibt es im Web vorhandene Hinweise und Beschreibungen, diese sind in der Regel nichts anderes als Umformulierungen, oder Auslegungen von wissenschaftlichem Material, oder wurden aus Fachzeitschriften entnommen.
Was in den allermeisten Fällen zu Verfälschungen des Informationsgehaltes führt.
Dieser Bericht ‚Utaka-Die Bezeichnung‘ soll nicht abschließend verstanden werden, sondern als Diskussionsgrundlage dienen. Die Zukunft ist auch hier fließend! Also wird Utaka-Die Bezeichnung, sicher noch ordentliche Diskussionen hervorrufen.
Autor: Silvan Hörnlimann
Bilder: Florian Bandhauer, Thomas Walter, Hans Bergkvist, Häkan Eriksson
Video: Pete Barnes