Archiv Beispiel wie man vor 15 Jahren Mbuna Becken gestaltet hat.
638 Liter Mbuna Becken Beispiel, hier nun einige Eckdaten zu diesem Malawisee Becken mit dem Schwerpunkt ‚Mbuna‘
Vorwort!
Die Welt der Malawisee Aquarien und deren Möglichkeiten der Gestaltung.
Hier nun dieses Malawisee Aquarium mit 638 Litern. Es gibt unzählige Arten sowie Ideen, wie man ein Malawisee Aquarium, auf die ganz eigene Art einrichten kann. Immer wichtig und im Vordergrund sollten die Bedürfnisse der Malawisee Buntbarsche stehen.
Aber ebenso wichtig ist die richtige Beleuchtung zu wählen und auch die richtige Filterung für die passende Malawi Beckengröße, sowie die Dekoration.
Dazu ist ein gut überlegter ‚Bodengrund‘ für das heimische Malawi Becken wichtig. Manchmal mehr, manchmal weniger, vor allem wenn man Malawisee Aquarien im Lebensraum reine ‚Felszone‘ gestaltet, kann man dies entspannter angehen.
Was aber nicht heißt, dass man sich darüber keine Gedanken machen sollte. Den auch hier ist ein gutes umfängliches Wissen, zum Thema Malawisee Aquarien und dem Malawisee wichtiger als so manch einer denkt.
Wir hoffen, dass unsere Leser Spaß an diesen Beispielen aus der Sandzone, Felszone, oder auch der Übergangszone haben. Und ebenso ihren Ideen dadurch, für das eigene Malawisee Becken etwas Hilfe sind.
Hier nun einige Eckdaten zu diesem Malawisee Becken mit dem Schwerpunkt ‚Mbuna‘
638 Liter Mbuna Becken Beispiel aus dem Jahr 2008!
Die Beckengröße:
173x67x55 cm = 638 Liter
Informationen zum Becken:
Das Becken 638 Liter Mbuna Becken, ist aus 12 mm Floatglas, stoß verklebt und mit Sicherheitsnaht versehen.
Hinten rechts befindet sich ein 20 x 10 cm großer Überlauf. Hier gibt es zwei Bohrungen für Ein- und Auslass. Unter dem Becken befindet sich ein ebenfalls selbstgebautes 88-Liter 4-Kammer-Filterbecken für die biologische Filterung.
Hinten links befindet sich eine Bohrung für einen weiteren Auslass für die Wasserwechsel.
Die Abdeckung des Aquariums:
Die Abdeckung ist selbst gebaut. Sie besteht aus Alu-Dibond-Platten und etlicher Aluprofile.
In die Abdeckung sind zwei ebenfalls selbst gebaute Lichtleisten eingepasst. Da die Lichteinheiten an je einem Alu Vierkantprofil nur mittels Kabelbändern befestigt ist, kann ich die Leuchtstoffröhren sowohl vertikal als auch horizontal nach Belieben verschieben und so neue, oder andere Beleuchtungsszenarien erstellen.
Die Rückwand des Aquariums:
Die Rückwand zu dem 638 Liter Mbuna Becken, ist komplett selbst gebaut. Um die Maserung der schwarzen Basaltsteine nachzubilden, habe ich nach dem Grundanstrich, mit einem feinen Pinsel, ein ganz helles Grau angemischt und mit viel Wasser in Wischtechnik aufgemalt.
Dies ergibt einen ungleichmäßigen und realistischen Farbeffekt.
Nach der Versiegelung mit Epoxidharz habe ich eine feine Schicht Sand darüber gestreut. Dadurch wird der Glanz des Harzes überlagert, die Farbe kommt aber immer noch durch. Die Felsspalten wurden mit schwarzem Sand eingestreut.
Die Rückwand hat ein Tiefenprofil von ca. 5 bis 30 cm.
Dekoration des Beckens mit dem Sand und den Steinen:
Bei dem 638 Liter Mbuna Becken, kamen ca. 45 kg weißer Quarzsand dazu. Diesem habe ich ca. 20 kg schwarzen AQ-Sand beigemengt.
Körnung ist zwischen 0,1 bis 0,3 mm. Die Färbung ist etwas heller, als bei meinem letzten Malawibecken. Das gibt zu den dunklen Basaltsteinen einen schönen Kontrast, was ich optisch ansprechender finde.
Dunkel genug für die Buntbarsche, sollte es aber immer noch sein.
Im 638 Liter Mbuna Becken, befinden sich ca. 150 kg schwarzer Basalt und ca. 30 KG Granit, letzteres aus dem Garten. Um die Bodenplatte zu schonen, habe ich eine 8 mm starke Plexiglas Platte ausgelegt und darüber noch eine Lage Polygonal Platten (Porphyr) gelegt.
Dies hat neben der Gewichtsverteilung und dem Abfangen von Stößen, falls sich ein Stein selbständig machen sollte, den Vorteil, dass die Fische beim Buddeln im Sand, auf Steinplatten stoßen und nicht direkt auf die Plexiglas-Platten vordringen.
Zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten und Verstecke, sind ausreichend vorhanden bei diesem 638 Liter Mbuna Becken.
Im Video oben, Eindrücke aus dem Malawisee
Das Beleuchtungskonzept zu diesem 638 Liter Mbuna Becken:
Für eine möglichst Biotop nahe Beleuchtungsoption, habe ich mich bei dem 638 Liter Mbuna Becken, für eine Lichtsteuerung von SMD (extern) entschieden. Die Steuerung kann Sonnenauf- und Untergänge simulieren.
Dazu bis zu zwei Wolkenphasen pro Tag steuern, ganze Regentage nachstellen und eine sogenannte Tropendämmerung erstellen. Bei letzterem hatte ich so meine Probleme, da in der Beschreibung steht, dass man in der Mittagszeit die Beleuchtung damit runter dimmen kann.
Habe bei diversen Urlauben in den Tropen, allerdings bislang noch nicht feststellen können, dass es mittags dort dunkler wird. Ebenso bin ich kein Freund von Beleuchtungspausen, da meines Wissens nach die Sonne auch keine Pause macht, sondern je nach Wolkendichte höchstens mal mehr oder weniger hell durchkommt.
Dennoch habe ich diesen Punkt in mein Beleuchtungsszenario einfließen lassen, und zwar so, dass es Sinn macht.
Hinweis:
>Die Hauptbeleuchtung ist selbst gebaut.
Ich betreibe zwei T5-Röhren je 54 Watt.
Bei der Verkabelung zu dem 638 Liter Mbuna Becken, habe ich mich für die Fassungen Arcadia Ultra Seal entschieden. Die Kabel sind fertig konfektioniert und verfügen über wasserdichte Fassungen nach Standard IP 67. Jede Röhre ist über ein separates dimmbares EVG angeschlossen.
Die Lichteinheiten sind mittels Alu-Vierkantenprofil in der Abdeckung befestigt und variabel verstellbar.
Röhre hinten, ufernaher Bereich: 1 x 54 Watt JBL Solar Ultra Natur. Farbtemperatur 9.000 K. Sie simuliert die Mittagssonne in den Tropen. Röhre zu ca. 90 % mit Fliegengitter, Alufolie und Farbfolie (gelb) abgedunkelt.
Röhre vorn, tieferer Bereich: 1 x 54 Watt JBL Solar Ultra Marine blue.
Weitere Angaben!
Es handelt sich, um eine aktinisch leuchtende Röhre, um durch erhöhten Blauanteil tiefere Gefilde zu simulieren. Auch hier ca. 80 % mit Fliegengitter, Alu- und Farbfolie verdunkelt. Mein Ziel war es, mittels Beleuchtung unterschiedliche Tiefenszenarien zu simulieren.
Dabei sollte es von hinten links nach vorn rechts von der Tiefe her abfallen. Hinten links habe ich an der Rückwand die höchsten Steinaufbauten platziert, da dies die flachste Stelle darstellen soll. Je weiter man nach rechts geht, desto mehr geht das Licht mittels Farbfolien in ein gelbliches Farbspektrum über.
Vorn links ist es tiefer als hinten links, daher habe ich die aktinische Röhre im linken, flacheren Bereich mit gelber Farbfolie stellenweise umwickelt, um ein grünliches Licht zu erzeugen.
Je weiter man nach vorn rechts kommt, desto tiefer und daher umso blauer wird es. Ganz rechts wird durch das Farbzusammenspiel der Röhren ein violetter Farbton erzeugt bis hin zum fast gänzlichen Verschwinden der Farben.
Natürlich nimmt zudem auch die Gesamthelligkeit entsprechend ab, da die 54 Watt-Röhren deutlich kürzer sind, als das Becken breit ist. Diesen Umstand habe ich mir für die optimale Ausleuchtung sehr gut zunutze machen können.
Zu den Röhren benutze ich je einen Reflektor. Dabei geht es nicht darum, mehr Helligkeit zu erzeugen, sondern den Lichteinfall genauer ausrichten zu können, bzw. einen indirekten Lichteinfall zu erzielen.
Reflektoren
Ich habe die Reflektoren zu diesem 638 Liter Mbuna Becken, von der hinteren Rückwand fast im 90 Grad-Winkel abgewandt.
Es sieht daher so aus, als käme der Lichteinfall von der hinteren Landseite aus. Dies erzeugt schöne Schattenbereiche an der Rückwand. Der Reflektor an der Marine blue ist nach oben gerichtet. Das Licht reflektiert von den von unten weißen Alu-Dibond-Abdeckplatten. Die Farbübergänge sind dadurch nicht so stark konturiert, sondern gehen eher fließend ineinander über.
Mit der Anordnung der Leuchten und den unterschiedlichen Farben habe ich versucht, diesen Lebensraum in etwa darzustellen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Farben in der Reihenfolge rot, orange, gelb, grün, blau und violett nacheinander absorbiert werden, je tiefer man geht.
Wer schon mal getaucht ist, wird es wissen, dass in Tiefen ab ca. 18 – 20 Metern eigentlich alles nur noch blau und danach dunkelgrau erscheint. Rot ist daher in meinem Beleuchtungsspektrum fast nicht vorhanden, vom Morgenrot wegen der Optik mal abgesehen und von den Felsspitzen, die mehr oder weniger fast bis zur Wasseroberfläche ragen.
Dies galt es bei der Auswahl der geeigneten Röhren zu berücksichtigen.
JBL Solar Ultra
Die JBL Solar Ultra Natur weist nur einen minimalen Rotanteil auf, der zur Ausleuchtung der Tiefenbereiche von mehr als 3 Metern daher mit gelber Farbfolie umwickelt wurde.
Der größte Teil des 638 Liter Mbuna Becken, weist ein gelbliches, über grünes bis blaues Lichtspektrum auf und gibt daher die Lichtverhältnisse in Tiefen von ca. 8 – 20 Metern wieder. In diesem Tiefenbereich bewegen sich die meisten meiner Bewohner.
Neben den beiden Röhren gibt es noch ein kleines LED-Gehäuse mit je zwei blauen und roten LEDs. Die Lichtstärke ist in 5 Stufen regelbar. Die roten LEDs werden beim Sonnenaufgang für ca. 1 Stunde in der mittleren Stufe zugeschaltet und erzeugen ein schönes Lichtspiel.
Dies ist nur eine optische Spielerei, da bei dem eben beschriebenen Farbszenario die Farbe rot eigentlich schon nach 3 Metern nicht mehr zu sehen ist. Die blauen kommen beim Sonnenuntergang in der Übergangsphase zum Mondlicht zum Einsatz.
Beckenbesatz zu diesem 638 Liter Mbuna Becken:
1/3 Metriaclima Callainos ‚ruarve‘ (WFNZ)
3/8 Cynotilapia Afra Cobue (davon 2/4 Wildfänge und 1/4 WFNZ)
3/7 Melanochromis Johannii WFNZ
Meine Buntbarsche bewegen sich in Tiefen von 5 bis 25 Metern.
Autor: Frank Sieger
Bilder: Frank Sieger
Video: Pete Barnes