Artentafel und Informationen zu diesem Mbuna
Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ mit Informationen zu dieser Mbuna Art im Buntbarsch Verzeichnis.
Vorwort
Mit dem Buntbarsch Verzeichnis, haben wir eine Sammlung zusammen gestellt, die Mbuna und Nonmbuna Arten aus dem Malawisee beschreiben. Hier bekommt man eine Menge Informationen, zu diesen endemisch lebenden Buntbarschen aus dem Malawisee.
Aber auch Informationen zur Haltung und Pflege, für das Malawisee Aquarium. Wir geben hier auch Beckengrößen mit an, die dem Malawisee Aquarianer helfen sollen, diese doch recht aggressiven Fische im richtigen Umfeld zu pflegen.
Das Verzeichnis
Oftmals ist der Charakter und auch die Ernährungsweise bei Mbuna und Nonmbuna sehr unterschiedlich, dieses Thema ist auch im Verzeichnis erwähnt. Nur wenige Mbuna Arten kann man mit Nonmbuna zusammen pflegen, es gibt zwar Ausnahmen, aber diese sind eher selten.
Bei den meisten Arten hier im Buntbarsch Verzeichnis haben wir auch kurze Video Clips mit eingebaut, oftmals Eindrücke vom Malawisee, oder aber von den Fischen selbst. Nutzt dieses Verzeichnis zur Abklärung und dem kennen lernen der einzelnen Arten.
Dies kann letztlich nur helfen Fehler zu vermeiden.
Labidochromis sp. ‚perlmutt‘
Lebensraum
Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ lebt endemisch in der sedimentreichen tiefen Felszone der Region zwischen dem Higga Reef und Chuwa an der Nordostküste des Malawisee. Er wandert ständig nach Futter suchend durch das Biotop.
Wassertiefe der Perlmutt-Habitate:
Die Habitate des Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ liegt in ca. 25 bis 35 Meter Wassertiefe, wobei die grösste Populationsdichte in einer Tiefe von ca. 30 Meter ausgemacht werden konnte.
Ernährung
Die meisten Buntbarsch Arten der Gattung ‚Labidochromis‚ gehören zu den Insektenfressern und somit zu den ‚Carnivoren‚ Buntbarschen des Malawisee, womit sie eine Ausnahme in der grossen Gruppe der Mbuna darstellen.
Der Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ sucht seine Beute im Sediment seines Biotopes, im Aufwuchs an den Felsen und mit Vorliebe an den Decken grosser Höhlen. Trotzdem benötigt auch dieser Mbuna etwas ballaststoffreiche und carotinhaltige Nahrung (z.Bsp. Spirulina), weshalb er sich auch gerne mal über den Aufwuchs (Algen) hermacht.
Besonderheiten
Bis heute ist noch nicht mit Sicherheit geklärt, ob Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ tatsächlich eine eigene Art darstellt, oder ob sie nicht lediglich eine Variante des altbekannten Caeruleus sein könnte. Da sich die Perlmutt-Population aber mitten im Verbreitungsgebiet des ‚Yellows‘ befindet, ist aber wohl eher von einer separaten Art auszugehen.
Verhalten
Wie die meisten Arten aus der Gattung Labidochromis, lebt Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ eher einzelgängerisch und ist nur phasenweise territorial.
Die Tiere wandern ständig durch ihr Biotop und verweilen nie lange an einem Ort. Interessanterweise werden sie von den meisten anderen Arten in deren Revieren geduldet. Es besteht eine grosse Vorliebe für grosse dunkle Höhlen, deren Decken peinlichst genau nach möglicher Beute abgesucht werden.
Wie bei allen nicht ganz territorialen Buntbarsch Arten, werden die Weibchen dieser Mbuna Art sofort bei Begegnung von den Männchen angebalzt. Das Paarungsritual findet direkt über dem sandig-schlammigen Sediment in ihrem Biotop statt.
Auch diese Mbuna Art, gehört wie alle Malawisee Buntbarsche zu den ‚Maulbrütern‚.
Populationen
Der Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ lebt absolut endemisch, und konnte lediglich an folgenden drei, nahe gelegenen Standorten ausgemacht werden:
>> Chuwa
>> Higga Reef (sehr selten)
>> Mbamba Bay Island (äusserst selten)
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Malawisee Aquarium empfiehlt sich eine Gestaltung des erwähnten sedimentreichen Felsbiotopes.
Steile Felsbarrieren mit einigen grossen Höhlen dazwischen und ein sandiger, von einzelnen grossen Steinen durchzogener Untergrund, aber auch die Übergangszone ist für diesen Mbuna ein gutes Zuhause.
Und kann so auch nachgestellt werden.
Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ kann bereits in Becken ab minimum 300 Litern gehalten werden, hierbei sollte aber die Aquarium Kantenlänge bei mindestens 120 cm angesetzt werden.
Als optimal wäre die Haltung kleiner Gruppen (3m/7w) zu bezeichnen. Diese Mbuna Art kann aber auch in Harems (mind. 1m/3w) gepflegt werden. Wie beschrieben, Arten der Gattung ‚Labidochromis‘ leben wenn, dann nur in sehr losen lockeren Gruppen.
Vergesellschaftung
Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ sind sehr friedfertige Mbuna Arten, wenn man diese im Vergleich zu anderen Mbuna Buntbarschen setzt.
Weshalb sie problemlos mit Nonmbuna Buntbarsch Arten vergesellschaftet werden können. Empfehlenswert wäre aber auf jeden Fall Arten, welche in der tieferen sedimentreichen ‚Felszone‘ leben, hier nur Beispiele welche denkbar ‚wären‘.
Diese Art kann in der Balz etwas ruppig auftreten, daher bitte nicht mit Lethrinops oder Sand Aulonocara zusammen pflegen. Überhaupt bitte keine zu durchsetzungsschwachen Nonmbuna dazu nehmen. Mögliche Nonmbuna zur gemeinsamen Pflege mit Labidochromis sp. ‚perlmutt‘:
>> Aulonocara jacobfreibergi (Höhlen-Aulonocara)
>> Aulonocara stuartgranti
>> Aulonocara baenschi
>> Aulonocara hueseri
>> Aulonocara maylandi
>> Sciaenochromis fryeri
>> Otopharnyx lithobates
>> Copadichromis-Arten
Beckenbeleuchtung
In den natürlichen Habitaten von Labidochromis sp. ‚perlmutt‘ werden die Spektralfarben BLAU und GRÜN noch stark reflektiert.
GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase, ORANGE schon ab 10 Metern und ROT wird bereits total absorbiert. Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau-, abgeschwächten Gelb- und möglichst geringen bis keinen Orange-Anteilen.
Autor: Florian Bandhauer, Silvan Hörnlimann
Bilder: Florian Bandhauer
Video: Florian Bandhauer