Artentafel und Informationen zu diesem Nonmbuna
Aulonocara brevinidus
Sämtliche Aulonocara-Arten sind in 4 Gruppen (Komplexe) unterteilt:
1. Sandbewohnende Gruppe
2. Chitande Gruppe
3. Jacobfreibergi Gruppe
4. Stuartgranti Gruppe
Vorwort
Mit dem Buntbarsch Verzeichnis, haben wir eine Sammlung zusammen gestellt, die Mbuna und Nonmbuna Arten aus dem Malawisee beschreiben. Hier bekommt man eine Menge Informationen, zu diesen endemisch lebenden Buntbarschen aus dem Malawisee.
Aber auch Informationen zur Haltung und Pflege, für das Malawisee Aquarium. Wir geben hier auch Beckengrößen mit an, die dem Malawisee Aquarianer helfen sollen, diese doch recht aggressiven Fische im richtigen Umfeld zu pflegen.
Das Verzeichnis
Oftmals ist der Charakter und auch die Ernährungsweise bei Mbuna und Nonmbuna sehr unterschiedlich, dieses Thema ist auch im Verzeichnis erwähnt. Nur wenige Mbuna Arten kann man mit Nonmbuna zusammen pflegen, es gibt zwar Ausnahmen, aber diese sind eher selten.
Bei den meisten Arten hier im Buntbarsch Verzeichnis haben wir auch kurze Video Clips mit eingebaut, oftmals Eindrücke vom Malawisee, oder aber von den Fischen selbst. Nutzt dieses Verzeichnis zur Abklärung und dem kennen lernen der einzelnen Arten.
Dies kann letztlich nur helfen Fehler zu vermeiden.
Lebensraum
Aulonocara brevinidus gehört zu den sandbewohnenden Aulonocara und ist ausserhalb der Laichzeit fast ausschliesslich über den weiten, reinen Sandflächen des Sees zu finden. Die Brutarenen allerdings, befinden sich aber meist in der auslaufenden Übergangszone, welche noch durch verstreut herumliegende kleine Steine charakterisiert wird.
Wassertiefe der Brevinidus-Habitate
Die Habitate des Aulonocara brevinidus liegen in einer Wassertiefe zwischen rund 20 und 25 Meter, wobei die Reviere der paarungswilligen Männchen in den oberen Bereichen, bei rund 20 Meter verteidigt werden.
Ernährung
Die hier beschriebene Buntbarsch Art Aulonocara brevinidus, zählt zu den Carnivoren Cichliden. Über die Aulonocara-typischen Sinnesgruben auf dem Kopf, ortet Aulonocara brevinidus Wirbellose und Krebstierchen im Sediment, welche dann durch einen zielgenauen Stoss in den Sand erbeutet werden.
Meist stehen die Tiere in kleinen Schulen minutenlang, völlig bewegungslos, einige Zentimeter über den riesigen Sandflächen ihres Biotops. Um dann plötzlich blitzschnell, mit der Schnauze im Sand einzutauchen und ihre Mahlzeit zu packen
Besonderheiten
Aulonocara brevinidus zählt zu der sandbewohnenden Gruppe. Im Fachhandel wird die hier beschriebene Art nur gelegentlich angeboten, dann aber meist unter dem Handelsnamen „Aulonocara Blue Gold Sand“.
Wichtig:
Die Art ist von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft worden.
Verhalten
Ausserhalb der Brutzeit schliesst sich Aulonocara brevinidus, zu kleinen Schulen zusammen und durchstreift das weite Sandbiotop. Meist sind die Tiere aber (wie die meisten sandbewohnenden Aulonocara) unweit von grossen aufragenden Felsbrocken anzutreffen. Welche ganz vereinzelt das Sandbiotop durchbrechen und ihnen ein gewisses Mass an Schutz und Rückzug bieten kann.
Diese Buntbarsch Arten, stehen wenige Zentimeter über dem Sand, um in Aulonocara-typischer Art, nach Nahrung zu ‚horchen‘. Während der Paarungszeit ziehen die geschlechtsreifen Männchen, in die auslaufende Übergangszone (in rund 20 Meter Tiefe).
Und bauen dort im Sand zwischen den Steinen kleine untiefe Laichmulden, welche sie lediglich gegen artgleiche Männchen verteidigen. Die paarungsbereiten Weibchen folgen den männlichen Tieren in die Übergangszone, wo nach kurzer Balz in der ausgehobenen Laichmulde abgelaicht wird.
Populationen
Aulonocara brevinidus konnte bislang in 11 Populationen an der Ost- sowie einer einzigen, an der Westküste des Malawisee nachgewiesen werden:
Ostküste:
>> Chiloelo
>> Lupingu
>> Lutana Reef
>> Makanjila Point
>> Manda
>> Mara Point
>> Masinje
>> Narungu
>> Ntekete
>> Undu Reef
>> Wikihi
Westküste:
Nkhomo Reef
Wie bei der Mehrheit der sandbewohnenden Malawisee Buntbarsch Arten, sind auch beim Aulonocara brevinidus keine signifikanten Variationen, unter den einzelnen Populationen festzustellen.
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Malawisee Aquarium mit Aulonocara brevinidus, bietet sich die Gestaltung einer grossen Sandfläche an, die durch einzelne grössere Felsbrocken unterbrochen wird. Wichtig hier sind ausgedehnte Sandflächen ! Dabei sollte man sich an den Lebensraum Sandzone aus dem Malawisee orientieren.
Hinweis:
Als absolute Pflicht gilt, viele offene Sandflächen zu belassen, welche von den A. Brevinidus ständig nach fressbarem durchsucht werden kann.
Aulonocara brevinidus kann in Becken ab 400 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 130 Zentimeter gewährleistet ist. Aufgrund des natürlichen Verhaltens ist es empfehlenswert, diese Art immer in kleinen Gruppen (z.Bsp. 2m/5w) zu pflegen. Natürlich ist auch die Haremshaltung (1m/2-3w) möglich.
Der äusserst friedfertige Charakter dieser Tiere, ermöglicht die gemeinsame Haltung von 2 Männchen, oder mehr in einem Becken. Hierbei ist aber zu erwähnen, das sich vielleicht der ‚unterlegene‘ nicht komplett ausfärbt!
Vergesellschaftung
Aulonocara brevinidus ist ein ruhiger und eher durchsetzungsschwacher Cichlide, welcher nicht mit zu aggressiven Buntbarsch Arten vergesellschaftet werden sollte. Tabu sind alle Mbuna Arten !
Wichtig:
Eine Vergesellschaftung mit anderen Aulonocara Arten birgt ein grosses Risiko der Hybridisierung – das heisst, die Tiere kreuzen sich unter einander. Solche Jungfische dürfen aufgrund des Artenschutzes und der Arterhaltung niemals in den Handel gelangen!
Beckenbeleuchtung
In den natürlichen Habitaten von Aulonocara brevinidus werden die Spektralfarben BLAU und GRÜN noch stark reflektiert. GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase, ORANGE schon ab 10 Metern und ROT wird bereits total absorbiert.
Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten GRÜN- und BLAU-, abgeschwächten GELB- und möglichst geringen bis keinen ORANGE-Anteilen.
Weiterer nützlicher Link:
Autor: Silvan Hörnlimann, Florian Bandhauer
Bilder: Reinhard Eitermann, Silvan Hörnlimann
Video: South east Cichlids