Artentafel und Informationen zu diesem Mbuna
Metriaclima aurora
Vorwort
Mit dem Buntbarsch Verzeichnis, haben wir eine Sammlung zusammen gestellt, die Mbuna und Nonmbuna Arten aus dem Malawisee beschreiben. Hier bekommt man eine Menge Informationen, zu diesen endemisch lebenden Buntbarschen aus dem Malawisee.
Aber auch Informationen zur Haltung und Pflege, für das Malawisee Aquarium. Wir geben hier auch Beckengrößen mit an, die dem Malawisee Aquarianer helfen sollen, diese doch recht aggressiven Fische im richtigen Umfeld zu pflegen.
Das Verzeichnis
Oftmals ist der Charakter und auch die Ernährungsweise bei Mbuna und Nonmbuna sehr unterschiedlich, dieses Thema ist auch im Verzeichnis erwähnt. Nur wenige Mbuna Arten kann man mit Nonmbuna zusammen pflegen, es gibt zwar Ausnahmen, aber diese sind eher selten.
Bei den meisten Arten hier im Buntbarsch Verzeichnis haben wir auch kurze Video-Clips mit eingebaut, oftmals Eindrücke vom Malawisee, oder aber von den Fischen selbst. Nutzt dieses Verzeichnis zur Abklärung und dem Kennenlernen der einzelnen Arten.
Dies kann letztlich nur helfen, Fehler zu vermeiden.
Lebensraum
Metriaclima aurora kommt ursprünglich aus der Umgebung von ‚Likoma Island‚ und von einigen Standorten an der Mosambique’schen Ostküste, wurde aber durch den ersten Zierfisch-Exporteur (Stuart Grant) bei Thumbi West Island (in der Nähe von Cape Maclear) fremd eingesetzt.
Dies, um für den Export leichter zugängliche Populationen zu schaffen.
Metriaclima aurora bevorzugt die seichte ‚Übergangszone‘ und wagt sich nur selten in tiefere Wasserschichten. Dem Aurora sehr ähnliche Arten, welche arttypisch ebenfalls ein schwarzes Band auf der Rückenflosse fehlt, wurden in verschiedensten Populationen an der Ostküste des Malawisee nachgewiesen.
Wassertiefe der Aurora-Habitate
Die Habitate der eigentlichen Aurora liegen in ca. 4 – 12 Meter Wassertiefe, während sich diejenigen der verschiedenen Unterarten in Tiefen zwischen 15 und 25 Metern befinden (z.Bsp. Metriaclima ‚aurora lumbaulo‘ bei 17 – 25 Meter).
Ernährung
Die Hauptnahrung der verschiedenen Aurora-Arten resp. –Unterarten besteht aus Algen (Kieselalgen), welche aus dem Aufwuchs heraus gepickt werden, was sie zu ‚Limnivoren‘ Buntbarschen macht.
Verhalten
Weibchen und nicht-territoriale Männchen von Metriaclima aurora, streifen einzeln oder in kleineren Gruppen durch das Biotop; immer auf der Suche nach Nahrung.
Territoriale Männchen graben Tunnel, oder auch Nester, welche typischerweise immer an einen Stein respektive an einen Felsbrocken grenzen und verteidigen diese ziemlich bestimmt gegen Artgenossen und andere Arten.
In der Regel besitzen die stärksten Männchen diejenigen Reviere mit den größten Aufwuchs-Gärten.
Arten aus der Aurora-Gruppe haben keine bestimmte Laichzeit – Balz aktive Männchen sind übers ganze Jahr zu beobachten. An den Revieren der Männchen vorbei schwimmende Weibchen, werden sofort an gebalzt und versucht, in das entsprechende Höhlennest zu geleiten, wo dann das Paarungsritual stattfindet und abgelaicht wird.
Auch Metriaclima aurora gehört wie alle Malawisee Buntbarsch Arten zu den ‚Maulbrütern‚.
Populationen
Die Typus-Art der Aurora-Gruppe, Metriaclima aurora lebt in mehreren Populationen an der Ostküste des Malawisee, wobei die meisten exportierten Tiere aus einer der ‚künstlich angelegten Populationen‘ rund um Cape Maclear stammen.
Ebenfalls an verschiedensten Standorten sind die Aurora-ähnlichen Arten oder Unterarten zu finden.
Natürliche Populationen der Typus-Art Metriaclima Aurora:
>> Likoma Island
>> Mara Point
>> Mbweca
>> N‘kolongwe
>> Tumbi Point
Künstlich eingesetzte Populationen für den Export:
>> Cape Maclear
>> Domwe Island
>> Ilala Cape
>> Otter Point
>> Thumbi West Island
Aurora-ähnliche Populationen:
>> Chiloleo (Metriaclima “aurora black tail”)
>> Chinuni (Metriaclima “aurora chinuni”)
>> Cobwe (Metriaclima „aurora blue“)
>> Lumbaulo (Metriaclima „aurora lumbaulo“)
>> Lumessi (Metriaclima “aurora yellow”)
>> Mara Point (Metriaclima „aurora blue“)
Die verschiedenen ‚Arten‘ unterscheiden sich hauptsächlich in der Brutfärbung der Männchen, den Körperformen (‚Aurora lumbaulo‘ ist z.Bsp. hochrückiger) und den Populations-Wassertiefen. Die in der europäischen Aquaristik bekannteste Art ist die Typus-Art aus einer der ‚Asyl-Populationen‘ rund um Cape Maclear.
Haltung im Aquarium
Für die Haltung von Metriaclima aurora, im Malawisee Aquarium empfiehlt sich die Nachbildung einer Sediment-reicheren Übergangszone.
Steile Felsbarrieren mit einigen Höhlen dazwischen im Hintergrund (Rückzugsmöglichkeiten für schwächere Tiere) und ein von einigen verstreut liegenden großen Steinen charakterisierter Vordergrund.
Der Bodengrund sollte mit möglichst feinem dunklen Sand (braune bis grau) realisiert werden. Ein solches Malawi Becken sollte so strukturiert sein, dass viele sichtgeschützte Zonen bestehen, wo territoriale Männchen ihre Brutreviere anlegen können.
Beckengröße
Metriaclima aurora sowie die Aurora-ähnlichen Arten können in Malawi Becken ab Minimum 400 Litern gehalten werden, sofern eine Kantenlänge von mindestens 130 cm überlegt wird, bezieht sich auf Artenbecken und je mehr, desto besser.
Als optimal wäre die Haltung kleinerer Gruppen (mindestens 3M/7W, z.b.) zu bezeichnen. Die Art kann aber auch in Harems (mind. 1M/3W) gepflegt werden.
Vergesellschaftung
Sämtliche Aurora-Arten verfügen über ziemliches Temperament, sind aber dennoch als nicht allzu aggressiv anderen Buntbarsch Arten gegenüber einzustufen.
Eine Vergesellschaftung dieser Arten ist problemlos möglich, sofern die Ernährungs-Ansprüche und das Temperament beachtet werden. Um die innerartlichen Aggressionen etwas zu dämpfen, wäre eine Vergesellschaftung mit andern Limnivoren Mbuna empfehlenswert.
Beckenbeleuchtung
Die Beschreibung der Lichtverhältnisse und entsprechend auch die Beleuchtungsempfehlungen basieren auf der vorgestellten Typus-Art Metriaclima aurora: Im natürlichen Habitat von Metriaclima aurora werden die Spektralfarben BLAU, GRÜN und GELB noch stark reflektiert.
Für ORANGE beginnt bei knapp über 10 Meter Wassertiefe und für ROT bereits ab 5 Meter die Absorptionsphase. Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau- und Gelb und Orange, sowie stark abgeschwächten Rot-Anteilen.
Autor: Silvan Hörnlimann, Florian Bandhauer
Bilder: Florian Bandhauer, Nils Niemeyer
Video: Pete Barnes