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Der Bodengrund für das Malawi-Becken

Den Bodengrund selbst gestalten und farblich anpassen.

Der Bodengrund für das Malawi-Becken

 

 

 

 

Der Bodengrund für das Malawi-Becken einfach selbst gestalten, ist gar nicht so schwierig.

Die verschiedenen Optionen der Gestaltung, im Malawisee Aquarium sind heute überall zu sehen. Möchte man es aber genau und detaillierter gestalten, sind einige Dinge im Vorfeld zu beachten, damit das Endergebnis in eine ’naturnahe‘ Richtung läuft.

Der eine nimmt Sand, der nächste lieber groben Kies, ein anderer nutzt Steinplatten als Bodengrund, und es ist festzuhalten, meistens ist dies auch richtig.

Den der Bodengrund im Malawisee selbst, ist nicht überall gleich. Wenn wir dies im Malawisee Aquarium nach empfinden wollen, müssen wir uns auch mit den zu pflegenden Buntbarsch Arten auseinandersetzen.

Körnungsgröße

Der Bodengrund für das Malawi-Becken sollte eine Körnung zwischen (0,4 bis ca. 1 mm) als optimal betrachtet werden. Genau hier setzen wir dann auch an.

Wir wenden uns kurz den Mbuna Arten zu, diese sind im groh, fast alle ausschließlich über Fels-Formationen zu finden, welche mit vielen Spalten, Höhlen und Durchgängen durchsetzt sind. Im Malawisee selbst (siehe Videos dazu), ist dies deren Reich und Heimat.

Es gibt auch Mbuna Arten, die andere Lebensräume erobert haben, wo die Dekoration anders ausgerichtet werden sollte. Dazu gesondert mehr darüber!

Gestaltung

Zur Gestaltung nun einige Worte!

Je nachdem was man bekommt, oder der Aquarianer ausgesucht hat, echte Steine oder künstliche Nachbildungen, kann man damit den Boden auslegen. Im nächsten Schritt müssten dementsprechende Aufbauten gestaltet werden. Vor allem bei vielen Mbuna Arten, die in der Felszone beheimatet sind, diesen Lebensraum sollte man den Tieren zwingend bieten.

Künstliche Materialien wie Rockzolid, oder auch BTN, um mal zwei Anbieter zu nennen, haben den Vorzug, dass mit kaum Gewicht im Becken gearbeitet wird, und punktuelle Belastungen der Scheibe nicht auftreten.

Das ganze geht natürlich auch mit echten Steinen (Basalt, Sandstein, Lavasteine, Alpenkalk und einige andere), was auch viele Malawisee Aquarianer nutzen.

Bei echten Steinen sollte wegen eventuell auftretenden punktuellen Belastungen der Bodenscheibe, ein Untergrund auf die Bodenscheibe des Aquariums gelegt werden. Zum Beispiel ‚Plexiglas Scheiben‘ z.b.  (mit 4-6 mm Stärke), oder auch Licht Rasterplatten.

Sind die Steine/Nachbildungen ausgelegt, folgt im nächsten Schritt, der Bodengrund für das Malawi-Becken. Hier wird Sand in die Zwischenräume eingebracht.

Damit man später nichts mehr vom Boden-Glas (Plexiglas) sehen kann. Dazu spielt die Körnung des Bodengrundes wieder eine Rolle, viele Malawisee Buntbarsche suchen nach fressbarem im Sand, und kauen diesen gerne durch, sehr wichtig den Tieren diese Art der Nahrungssuche auch zu ermöglichen!

Der Bodengrund für das Malawi-Becken

Video oben, Eindrücke aus dem Malawisee

Der Bodengrund für das Malawi-Becken

Auch wichtig ist, die richtige Wahl des Bodengrundes, dieser sollte auch nicht ‚zu fein‘ sein.

Den bei zu feinem Bodengrund wird der Zwischenraum im Sand selbst verringert, was einen Austausch an Sauerstoff im Bodengrund selbst fast unterbindet. Und sich dann im Laufe der Zeit, hierbei sprechen wir von mehreren Wochen und Monaten, kleinste und feinste Partikel dort festsetzen und nicht abgebaut werden können.

Vielleicht hat der ein, oder andere Aquarianer selbst schon mal die schwarzen, oder braunen Flecken beobachtet, die sich dann bilden? Hier sollte man ‚vorher‘ genau überlegen, und dies am besten direkt vermeiden. Ich selbst nutze eine Körnung, von 0,4-0,8 mm, höchstens 1 mm und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Schwarze bis braune Flecken

Diese schwarzen oder braunen Flecken werden durch das sogenannte Eisensulfid hervorgerufen.

Eisensulfid wird aus Eisen, welches ‚immer‘ im Aquarium Wasser vorhanden ist, produziert und Schwefelwasserstoff dadurch gebildet. Schwefelwasserstoff, welcher normalerweise nicht im Aquarien Wasser zu finden ist, ‚da dieser extrem giftig ist für unsere Fische‘ wird durch anaerobe Bakterien gebildet, sobald Sauerstoffmangel herrscht oder auftritt.

Dadurch können bestimmte Bakterien-Arten, das im Aquarium Wasser natürlich vorkommende Sulfat zu Schwefelwasserstoff reduzieren.

Schwefelwasserstoff

Schwefelwasserstoff ist ein sehr gut lösliches Gas, der ein oder andere kennt den Geruch, ‚wie von faulen Eiern‘. Der Schwefelwasserstoff reagiert dann im Laufe der Zeit mit dem im Wasser vorkommenden Eisen zu dem erwähntem Eisensulfid, dies zeigt letztlich die schwarzen oder braunen Flecken auf.

Welche man unter dem Bodengrund sehen kann. Auch oft an den untereren Rändern, der Seiten und Frontscheiben zu sehen.

Durch das durch sieben des Sandes durch bestimmte Buntbarsche, wird dieser dann auch immer wieder gelockert, und die Partikel werden so immer wieder abgetragen. Hier spielt die Filterung wieder eine wichtige Rolle und ebenfalls die Strömungspumpe, ist aber ein anderes wichtiges Thema!

Grobe Körnung

Manche nutzen eine Körnung von 2, 3, oder gar 5 mm, dies ist auch unerwünscht, da sich darin grobe Partikel wie Kot, Pflanzen, oder Nahrungsreste ansammeln können.

Diese Partikel bleiben nicht auf Oberfläche liegen, um von Filter und Strömungspumpe weggetragen zu werden. Letztlich führt dies auch zu massiven Verschlammungen und muss regelmäßig bei der Pflege des Beckens abgesaugt werden.

Hierbei liegt die Betonung auf regelmäßig!

Mit ein wirklich wichtiges Thema, die richtige Farbe des Bodengrundes. Im Malawisee ist dieser gräulich/beige bis dunkel beige/braun, sieht man sich Filmmaterial aus dem See an, so erscheint dieser heller als in natura, ist auch abhängig von der Wassertiefe und übrigens in anderen Gewässern nicht anders.

Meistens wirkt dies durch die Aufnahmen so um einiges heller als in Wirklichkeit, dem, ist aber nicht so.

Ausgiebige Unterhaltungen mit Züchtern und Aquarianern, die selbst im Malawisee tauchten, bestätigen dies. Ebenso erwähnt dies Andreas Spreinat in seinem Buch „Malawisee Buntbarsche“ Titel erfolgreiche Haltung und Zucht.

Weißer Sand

Der Bodengrund für das Malawi-Becken sollte keinen weißen Sand beinhalten.

Weißer Sand reflektiert zu stark das Licht im Aquarium und kann die Buntbarsche scheu werden lassen. Dazu kommt, dass es einfach unnatürlich wirkt, entscheidet man sich dennoch dafür, muss man Sorge tragen, dass die Beleuchtung dementsprechend dunkler eingestellt wird.

Naturnaher ist eben der Bodengrund in Grau bis zu beige und braun Farben!

Betrachtet man die Buntbarsche aus dem Malawisee im Aquarium, sieht man eindeutig, dass deren Färbung über dunklerem Bodengrund besser zum Tragen kommt. Viele kennen dies vielleicht, wenn sie sich ihre Tiere ins Becken setzen und diese bei einem zu hellen Bodengrund in Verbindung mit zu hellem Licht schlichtweg blass aussehen.

Malawisee Buntbarsche mögen dies nicht sonderlich, natürlich kann man sie auch bei zu hellem Sand und zu hellem Licht pflegen, aber dies entspricht nicht ihren natürlichen Umgebungsparametern.

Hinweis:

Ich selbst habe mir meine Bodengrund-Farbe selbst gemischt, dazu habe ich einfach beige und schwarzen Sand abgemischt, wichtig hierbei ist langsam abmischen, bis der richtige Ton getroffen ist. Dass hierbei die Körnung beider Sandfarben die gleiche sein sollte, ist denke ich logisch.

Auch diesen Bodengrund ’siehe Link‘, habe ich selbst abgemischt, dazu wurden auch gröbere Kiesel mit eingemischt, Mini Schneckenhäuser und Mini Muscheln, auch etwas Holz.

Malawi Bodengrund – naturnah

Der Bodengrund für das Malawi-Becken ist auf jeden Fall der erste Schritt, zum naturnahen Malawisee Aquarium.

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Autor: Florian Bandhauer

Bilder: Florian Bandhauer

Video: Pete Barnes

Quellen: Florian Bandhauer, Andreas Spreinat

 

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