Was versteht man unter diesem Bereich im Malawisee?
Der uferferne Bereich des Malawisees, so der Titel hier.
Tief draußen, fern vom Ufer, dort, wo der See sich zu einem Meer aus Wasser entfaltet – ist das die große Leere? Für die Malawisee Aquaristik sicherlich nicht im Vordergrund stehend, ist der uferferne Bereich, dennoch ein sehr interessantes Jagdgebiet, um sein Wissen über den Malawisee zu mehren.
Nicht wenige Arten, vor allem auch Jäger unter den Buntbarschen, suchen diese Gegenden doch gerne auf.
Stellt Euch vor, Ihr bereist den Malawisee mit einer Fähre.
Sie steuern gerade zu ins Blaue und mitten auf dem See steht Ihr an der Reling und schaut ins Unendliche. Ihr versucht bestimmt, Buntbarsche zu erspähen, die die Ihr so gerne daheim im Becken schwimmen hat. Probiert es, ihr werdet aber enttäuscht sein.
Freiwasser-Der uferferne Bereich des Malawisees
Das Freiwasser beherbergt nahezu keine der uns bekannten Buntbarsch Arten, kaum einmal verirrt sich ein Wels dort hinaus, geschweige ein Raubfisch, macht sich die Mühe und verbraucht seine Energie für diese Strecke.
Diese Region nennen wir gerne ‚die große Leere‘.
Und das, obwohl dieses Gebiet eigentlich den Malawisee ausmacht und sein Pelagial darstellt. Tatsächlich wird in der Forschung bisher nur einer erwähnt, der dort lebt.
Der uferferne Bereich des Malawisees, mit seinen Bewohnern des Freiwassers, hier sind es aber keine Buntbarsche, die wir sonst kennen, sondern schlicht und ergreifend die sogenannte Malawisee-Sardelle.
Ja richtig gelesen! Der wissenschaftliche Name lautet Engraulicypris sardella, von den einheimischen Fischern wird sie auch Usipa genannt. Meist nicht mehr als fingerlang und äußerst dünn, treten diese Fischchen in sehr großen Schwärmen auf.
Unermüdlich durchstreifen sie das Freiwasser.
Der uferferne Bereich des Malawisees, hier, mit den Sardellen als ständige Bewohner sind auch gleichzeitig Futter für räuberische Buntbarsch Arten.
Ab und an werden die Sardellen von Räubern der Gattung Rhamphochromis und selten auch Diplotaxodon gejagt. Die silbrigen Malawisee-Sardellen kommen allerdings auch im ufernahen Bereich vor, wo sie dann leicht in die Netze der einheimischen Fischer landen. Und auf deren Speiseplan stehen diese genauso wie auch unsere geschätzten Buntbarsche, die wir im Malawisee Aquarium pflegen.
Wenn wir letztere finden wollen, dann müssen wir in die ufernahen Regionen. Weitere Regionen des Malawisee könnt ihr über unser Hauptmenü in der Kategorie ‚Lebensräume‘ finden. Hier wollten wir euch lediglich einen kleinen Einblick in diese ‚Leere‘ mit geben.
Der uferferne Bereich des Malawisees ist für den Hobby Aquarianer kaum von Interesse. Für die Malawisee Aquaristik sind aber eher die ‚Felszonen‚, ‚Übergangszonen‘ und auch die ‚Sandzonen‘ von Interesse. Hier kommen die meisten Buntbarsch-Arten vor, welche wir zum Teil auch als Nachzuchten in unseren Malawi-Becken pflegen.
Anmerkung zu unserem Buntbarsch Verzeichnis auf der Webseite!
Mit dem Buntbarsch Verzeichnis, haben wir eine Sammlung zusammen gestellt, die Mbuna und Nonmbuna Arten aus dem Malawisee beschreiben. Hier bekommt man eine Menge Informationen, zu diesen endemisch lebenden Buntbarschen aus dem Malawisee.
Aber auch Informationen zur Haltung und Pflege, für das Malawisee Aquarium. Wir geben hier auch Beckengrößen mit an, die dem Malawisee Aquarianer helfen sollen, diese doch recht aggressiven Fische im richtigen Umfeld zu pflegen.
Das Verzeichnis
Oftmals ist der Charakter und auch die Ernährungsweise bei Mbuna und Nonmbuna sehr unterschiedlich, dieses Thema ist auch im Verzeichnis erwähnt. Nur wenige Mbuna Arten kann man mit Nonmbuna zusammen pflegen, es gibt zwar Ausnahmen, aber diese sind eher selten.
Bei den meisten Arten hier im Buntbarsch Verzeichnis haben wir auch kurze Video-Clips mit eingebaut, oftmals Eindrücke vom Malawisee, oder aber von den Fischen selbst. Nutzt dieses Verzeichnis zur Abklärung und dem Kennenlernen der einzelnen Arten.
Dies kann letztlich nur helfen, Fehler zu vermeiden.
Autor: Florian Bandhauer
Bilder: Pete Barnes, Marc Boulden
Video: Marc Boulden
Quellen: Andreas Spreinat