Liste der häufigsten Krankheiten bei Süsswasserfischen
Krankheiten-tropische Süsswasserfische, wir haben hier eine Liste der häufigsten Krankheiten bei Süsswasserfischen zusammengestellt.
Ob nun Virusinfektionen, bakterielle Infektionen, Schimmelinfektionen (Mykosen), einzellige Parasiten (Protozoa) genannt, oder Wurminfektionen und einige andere nachfolgend eine Auflistung und Hinweise zur Behandlung.
1) Virusinfektionen ( lateinisch ‚Lymphcystis‘ genannt ), Knötchenkrankheit
Etliche Krankheiten die beim ersten hinsehen auffallen und eben unheilbar und vielleicht unerklärlich wirken und oftmals bakteriellen Infekten ähneln, sind mitunter auch sehr oft Viruserkrankungen.
Die Viruserkrankungen sind zwar schon weiter erforscht bei Fischen, aber noch lange nicht endgültig erforscht.
Hierbei gibt es eine Ausnahme und zwar die Lymphocystis Infektion auch als Knötchenkrankheit bekannt. Diese kann regelmäßig vorkommen und ist relativ leicht zu erkennen. Diese verursacht eine Art von Wucherung auf der Haut, oder auch an den Flossen.
Bei genauerer Betrachtung sind diese Knoten eigentlich Tumore die dadurch enstehen können das Viren Stämme in die Zellen eindringen, wodurch diese Zellstrukturen dann abnormale Größen erreichen können.
Krankheiten – Hinweis zur Behandlung:
Am besten man stellt ein Quarantäne Becken bereit und sondert den infizierten Buntbarsch aus dem Hauptbecken in dieses aus.
Damit unter Umständen nicht andere Insassen angesteckt werden. Sind nur die Flossen betrofffen, so kann man unter Umständen diese kranken Teile abschneiden. Oftmals kann nach einiger Zeit eine plötzliche Heilung auftreten, obwohl ernste und starke Infektionen meist unheilbar sind.
Auch gibt es laut der Literatur zu Fisch Krankheiten kaum wirkungsvolle Medikamente. Bekannt ist wohl Kupersulfat und gleichzeitg die Erneuerung des Aquariumwassers. Hierbei habe auch ich früher die Erfahrung gemacht, das dies unter Umständen helfen kann.
Etliche Buntbarsche wurden schon mitunter von diesen Krankheiten geheilt, und im gleichem Atemszug wurde die Verbreitung der Infektion eingedämmt und verhindert.
Letztlich ist es aber eher als schwierig zu betrachten, diese Viruserkrankung wirkungsvoll auszumerzen.
Ist das gesamte Malawisee Becken infiziert, empfehle ich sowohl die Filtermedien, als auch das Wasser komplett auszutauschen, beziehungsweise die Filtermedien gründlich zu reinigen und bei Null zu starten.
2) Bakterielle Infektionen bei Fischen
Columnaris Krankheiten, Aeromonas sowie Pseudomonas Infektion
Hierbei Merkmale der Erkrankung:
Diese Krankheiten zeigen sich durch: Hervorquellen der Augen, Schwanz und auch Flossenfäule und ebenso bakterielle Kiemenerkrankungen, Hautauschläge (als Geschwüre zu erkennen) und ebenso Fischtuberkulose.
Sehr häufig in Malawisee Aquarien vertreten sind bakterielle Infektionen und mit die am meisten auftretende Art der Erkrankung.
Die Syptome bei diesen Krankheiten sind folgende:
Hautflecken rot auch als (Hämorrhagie) bekannt, weiße oder gelbliche Hautflecken, auch als (Hautnecrose) bekannt. Flossen sowie Schwanzfäule, Maulschimmel oder auch Weißmaul ebenso ein abnormales Schwimmverhalten, (schaukeln, winden, unnatürliche Bewegungen der Fische).
Die meisten Bakterien dieser Infektionen lassen sich durch ihre immens kleine Größe, selbst unter dem Mikroskop kaum erkennen. Die Flexibacter columnaris Bakterie hingegen schon. Dieselbe Infektion kann durchaus von verschiedenen Bakterienstämmen herrühren, dies nennt man auch ‚gemischte Infektion‘.
Vermerk zur Columnaris Erkrankung:
Wohl die am häufigsten vorkommende Infektion durch Bakterien im speziellem durch eine Art dem ‚Flexibacter columnaris‘, diese Infektion verursacht in unbeschreiblich schneller Zeit ein Massensterben der tropischen Süsswasser Fische.
In meinem letztem Südamerika Becken hatte ich dies mal und dabei sind mir innerhalb von 2-3 Tagen der gesamte Besatz verstorben, obwohl schnell erkannt, gab es hier leider damals keinen Ausweg mehr.
1stens;
Krankheiten: Auch als die typische Guppykrankheit bekannt, zeigt sich durch eine Rötung der Flossen sowie Hautnekrose.
2tens;
Krankheiten: Maulschimmel bedeutet starker Gewebeabbau, oder auch Nekrose am Maul des Fisches und am Gewebe drum herum.
3tens;
Krankheiten: Die ‚falsche‘ Neonkrankheit, äußerlich durch den Verlust der Blaufärbung erkennbar und ebenso mit sehr blassen Hautflecken (Hautnekrose) sichtbar. Im späterem Stadium zeigen sowohl Schwanz auch als Flossen einen extremen Gewebeabbau, dies geht bis zur völligen Auflösung dieser.
Hautstruktur
Die Hautstruktur zeigt dann auch eine weißliche bis gelbliche Farbe auf, diese fängt an den Schwanz beziehungsweise an der Flossenbasis an.
Ebenso ist meistens das Maul der Fische und das umliegende Gewebe stark betroffen, deswegen der Ausdruck ‚Weißmaul‘ auch manchmal als ‚Maulschimmel‘ bekannt. Ist dies beim Tier in der Region des Maules sichtbar, so ist dies meistens schon ein Anzeichen von Columnaris.
Weiterhin bilden sich in der Regel rote Hautflecken und können mitunter im späterem Verlauf zu Hautgeschwüren auch ‚Ulcus‘ ausarten.
Während dieser Phase verliert der Fisch sehr schnell seine Farbe und nimmt ein dunkles fast schwarzes Muster an. Sind die Kiemen mit betroffen so atmet der, oder die Fische sehr schwer und ist deutlich zu erkennen.
Die Flexibacter Columnaris kann auch gleichzeitig mit anderen Bakterienstämmen auftreten und wir sprechen hierbei dann von einer ‚gemischten Bakterieninfektion‘.
Krankheiten – Hinweis zur Behandlung:
Hierbei gibt es etliche Präparate wie z.b. Nifurpirinol, Furazoliden, Neomycin oder Nitrofurazon und etliche andere. Meist nur über den Tierarzt zu beziehen, aber es gibt auch etliche im Handel erwerbliche Mittel die eine gute Heilung versprechen.
Hierbei ist es dringend erforderlich sehr sorgfältig die Packungsbeilagen zu beachten und vielleicht auch zu widerholen.
Hinweis:
Bitte erkundigen, welche Präparate noch zu erwerben sind, in den letzten Jahren kamen neue dazu und alte sind komplett verscheunden vom Markt.
Krankheiten und Salz
Ebenfalls kann ein Kupfersulfat, oder ein Kurzbad mit Benzalkoniumchlorid, oder auch SALZ erfolgreich sein, bezieht sich vorallem in den Anfängen der Erkrankung.
Sehr gute Ergebnisse kann man vorallem im Anfangsstadium erzielen, wichtig hierbei ist das die Symptome (schaukeln und der Beginn einer Flossen oder Schwanzfäule) noch nicht stark fortgeschritten sind, genaustens beobachten ist die Devise!!
Das Aquariumwasser sollte vor der Behandlung erneuert werden, hierbei dann die Temperatur auf 18 Grad absenken, Bakterien lieben vorallem Temperaturen um 20-30 Grad und gedeihen bei diesen bestens.
Fische die besonders schon gekennzeichnet sind von der Erkrankung, kann man kaum noch retten, am besten diese so hart es klingt erlösen. Auch kann es mitunter vorkommen das manche Medikamente nicht zum tragen kommen, da es auch resistente Fexibacter Columnaris Stämme gibt, hier sollte man sich Rat holen beim Tierarzt.
Aeromanas sowie Pseudomonas Inkfetionen bei Zierfischen
Vorallem bei schlecht gehaltenen und versorgten Buntbarschen kann es zu Infektionen kommen.
Sehr häufige Symptome sind Bauchwassersucht.
Dies zeigt sich durch geschwollene Bäuche und rührt von infizierten Nieren der Tiere vorallem mit Feuchtigkeit. Ebenfalls sind rote oder auch blasse Hautflecken und auch oftmals Hautauschlag (Ulcus).
Das Verhalten der Fische ist abnormal, oftmals sondern sich diese ab, können auch viel auf dem Grund liegen, oder anders an der Wasseroberfläche hängen. Darüber hinaus sind Schwierigkeiten bei der Atmung ein Indiz für diese abnormalen Schwimmbewegungen der Tiere.
Krankheiten – Hinweis zur Behandlung:
Hierbei ist oftmals Antibiotika, oder Chemotherapeutika hilfreich.
Zu nennen wären; Oxytetracyclin, Sulfonamid, Nitrofurazon, Furazolidon, Nifurpirinol sowie Neomycin, oder Quinolines. Auch hier gibt es resistente Bakterienstämme und sie sollten in solchen Fällen beim Tierarzt, oder im Fachhandel nachfragen.
Die Medizin macht erhebliche Fortschritte und die Präparate verbessern sich ständig, aber viele verschwinden und andere kommen auf den Markt.
Flossen und Schwanzfäule sowie die Glotzaugen, als auch Kiemen Krankheiten
Glotzaugen / Exophthalmus
Bakterielle Infektionen verursachen diese Erkrankung, dabei quellen die Augen bei den Fischen/Buntbarschen aus den Höhlen, eine Anhäufug von Feuchtigkeit ist hierbei die Ursache, meistens geht mit einher das die Augen, oder eines davon selbst betroffen ist und mit Feuchtigkeit gefüllt ist.
Sehr oft in Verbindung mit der Bauchwassersucht lat. Ascites zu sehen.
Schwanz und Flossenfäule
Krankheiten/Krankheit, durch bakterielle Infektionen verursacht beginnt ein Gewebeabbau von Schwanz und Brust als auch Rückenflossen, zuweilen sind dies die ersten Anzeichen einer Infektion die erhebliche Ausmaße annehmen kann.
Was sehr oft beschrieben wurde, das dies eine zweit Erkrankung ist, die oftmals im Vorfeld auch durch die Weisspünktchen Krankheit, als Primärinfektion beginnt und sich zu Schwanz und Flossenfäule erweitern kann.
Kiemenerkrankung durch Bakterien
Hierbei sehr oft ein Zusammenspiel von mehreren Bakterien Infektionen.
Kann aber auch alleine auftreten, z.b. nach einer Verletzung des Kiemenapparates, Malawisee Buntbarsche können mitunter oftmals drunter leiden, durch Kämpfe untereinander, wo sich die Kontrahenten Bisswunden zufügen.
Es wurde auch von abgerissenen Kiemendeckeln berichtet.
Aber auch ein zu niedriger oder auch zu hoher ph-Wert können Auslöser dafür sein, oder aber sehr verschmutztes Aquariumwasser bei schlechter Pflege. Eine Schnappatmung tritt dann auf bei den Buntbarschen welche infiziert sind.
Anzeichen dafür ist ein dauerhaftes aufhalten der Tiere an der Wasseroberfläche. Meistens sind die Kiemenzellen durch Bakterien entweder ganz oder teilweise zerstört!
Krankheiten – Hinweis zur Behandlung:
Es gibt gute Präparate im Fachhandel dafür, oder beim Tierarzt nachfragen. Genau die Anweisungen beachten in den Beilagen der Medikamente.
Fischtuberkulose
Dies tritt sehr oft bei Fischen in Aquarien auf wo die Umweltfunktionen im Becken nicht stimmen, entweder die Temperatur, Sauerstoffgehalt des Wassers, Säuregrad, Wasserhärte, oder z.b. die Lichtverhältnisse sind Auslöser, kann auch mehrere Faktoren zusammen sein, welche die Fischtuberkulose in Gang setzen.
Die Fischtuberkulose ist eine bakterille Erkrankung/Infektion die durch das Mycobacterium sp. in Gang gesetzt wird.
Anzeichen sind als erstes Entzündungen des Haut und Muskelapparats mit rot durchbluteten Flecken und als nächstem Punkt die Tuberkel der inneren Organe, z.b. Fortpflanzungsorgane oder die Leber.
Grau-braune Knoten, oder kleine Pünktchen sind typich für Tuberkel, eine Abmagerung tritt auf, eingefallene Bäuche sind nicht selten ein Anzeichen dafür.
Der Rücken bei den befallenen Tieren wächst krumm und die Tiere erscheinen lustlos, verlieren die Farbe immer mehr und sterben dann im letztem Schritt. Oftmals können die kranken Tiere dann auch unter der Bauchwassersucht leiden.
Krankheiten – Hinweis zur Behandlung:
Die Infektion kann verhindert werden, wenn man die Pflege des Beckens akribisch gewährleistet und damit die Abwehrkräfte der Insassen stärkt. Ansonsten kann man auch hier Präparate im Handel kaufen die eventuell helfen, meistens aber nicht zu heilen.
3) Schimmelinfektionen (Mykosen)
Saprolegnia Arten
Saprolegnia sind die Hauptverursacher von Schimmelinfektionen bei den Zierfischen unserer heimischen Aquarien. Dabei tritt dies auf wenn bereits der Fisch durch bakterielle, oder parasitäre Infektionen der Haut der Kiemen, oder gar der Flossen erkrankt ist.
Kann aber auch durch Kämpfe z.b. bei Malawisee Buntbarschen passieren, oder aber Verletzungen durch den Transportweg der Tiere vorkommen. Ist die Oberhaut verletzt oder gar zerstört ist die Zeit für den Schimmel gekommen.
Dann kann sich der Schimmel auf der Kieme, der Haut oder an den Flossen festsetzen und entwickelt sich im späterem Verlauf zu einem Schimmelpfropfen erheblichen ausmaßes. Zu erkennen sind diese an einer optischen sehr stark wahrnehmbaren watteartigen Bildung, welcher an der geschädigten Stelle auftritt.
Viele Aquarianer sehen an ihren Fischen bleiche Hautstellen oder manchmal weisse Flossenränder und werden sehr oft als Schimmel angesehen, dies ist aber in den häufigsten Fällen eher eine bakterielle Infektion und kein Schimmel.
Würde man den Fisch untersuchen lassen ist die Schimmelinfektion an Fäden zu erkennen, welche auf der verletzten Stelle sitzen. Im späterem Verlauf eines Befalls durch eine Schimmelinfektion ist ein starker Gewebeabbau zu sehen, welcher die Stelle noch intensiver schädigt.
Krankheiten – Hinweis zur Behandlung:
Erstmal ist es wichtig die Hauptursache von Krankheiten zu behandeln und diese ist in den aller meisten Fällen eine bakterielle, diese muss zuerst eliminiert werden, damit man danach die Schimmel an der betroffenen Stelle oder Stellen angehen kann.
Auch hier gibt es im Handel sehr gute Präparate, die diese Schimmel behandeln können, aber wie gesagt erst die bakteriellen Ursachen, dann oder gleichzeitig den Schimmel bekämpfen, nur den Schimmel zu behandeln bringt nur bedingt Abhilfe.
Ich habe in früheren Zeiten sehr gute Ergebnisse mit Kochsalz erzielt, man kann aber auch anderes dazu verwenden. Hierbei auch den Tierarzt zu rate ziehen, oder in sehr guten Fachgeschäften nachfragen.
Vermerk um Krankheiten vorzubeugen:
Das wichtigste ist die Versorgung der Aquarienbewohner, wenn man ein Malawisee Aquarium hat, die Wasserwerte messen, sowie eine intensive Pflege und die Beobachtung der Aquarien Insassen sind oberste Pflicht.
Ansonsten sollte man dies lassen. Tritt der Fall einer Erkrankung ein, so sollte man umgehend zur Tat schreiten und sich die passenden Medikamente holen, eine Fischapotheke im Haus ist sinnvoll und sollte langfristig angelegt werden.
Autor: Florian Bandhauer, Detlef Crone
Bilder: Florian Bandhauer, Thomas Pritzkow, Detlef Crone
Video: Tobias Buchheit
Quellen: Wikipedia