Eigentlich Pflicht in Malawisee Aquarien
Dimmbare Leuchtbalken
Alle Wesen leben vom Lichte, jedes glückliche Geschöpf, die Pflanze selbst kehrt freudig sich zum Lichte.“ Dies sagt Melchtal in Schillers „Wilhelm Tell“. Und natürlich wissen wir alle, dass Pflanzen auf das Licht angewiesen sind. Deshalb ist die Beleuchtung von Aquarien wie Terrarien von zentraler Bedeutung.
Noch immer wird die Wirkung von Beleuchtung auch zum Thema ‚Dimmbare Leuchtbalken‘ auf Aquarien, meiner Meinung nach zu sehr unterschätzt. Dabei gibt es viele Gründe, sich mit vivaristischer Beleuchtungstechnik zu befassen.
Vor allem wenn man heutzutage Dimmbare Leuchtbalken nutzen kann und sollte:
1. Energiequelle für Pflanzen
2. Beleuchtung für die Tiere (in diesem Fall Fische)
3. Betrachtungslicht für den Pfleger
4. Praktische Handhabung bei der Pflege
5. Modifizierung des Lichtregimes zu verschiedenen Zwecken
6. Technische Betriebssicherheit
7. Integration in die Aquarien und Raumgestaltung
Dimmbare Leuchtbalken – Warum aber dimmen?
Das plötzliche Einschalten von Licht ist für Fische auch Buntbarsche aus dem Malawisee und auch für Pflanzen im Aquarium ein Stressfaktor.
Zudem flackern Leuchtstoffröhren herkömmlicher Art beim Einschalten, jeder kann dies selbst mal prüfen. In oben offenen Becken, oder nur schlecht abgedeckten Aquarien ist schon so manches Exemplar einer schreckhaften Fischart schlichtweg aus dem Becken gesprungen.
Stress zu vermeiden, ist ein Teil vivaristischfachkundiger Pflege und sollte oberste Priorität haben – immer dann, wenn es sich um unnatürliche, vermeidbare Stress Situationen handelt. Dimmbare Leuchtbalken helfen dieses Problem zu minimieren!
Pflanzen
Pflanzen unterliegen in der Natur so gut wie nie Situationen, in denen das für die Photosynthese notwendige Licht, plötzlich gar nicht mehr verfügbar ist. Darüber hinaus kann das langsame Hoch- und Herunterfahren des Lichtes zu ästhetischen und auch experrimentellen Zecken genutzt werden.
In einem Zimmer ist es sehr angenehm, wenn das Licht entsprechenden Situationen sowie dem eigenem Lebensrhythmus und der eigenen Umwelt angepasst werden kann. Mit modernen Dimmbare Leuchtbalken/LEDs können natürliche Tagesabläufe nachstellen (Wolken, Regentage, Sonnenauf- und untergänge etc.).
Inwieweit diese Faktoren auch das Fortpflanzungsverhalten unserer Pfleglinge beeinflusst, ist noch nicht ganz erforscht.
Daher kann hier jeder Aquarianer selbst Feldforschung betreiben.
Welche Leuchtbalken sind sinnvoll?
Eine ganze Reihe von Herstellern konkurrieren auf dem Markt mit den unterschiedlichsten Systemen in punkto Technik und verschiedenen Ausführungen, im Bereich LEDs – Dimmbare Leuchtbalken.
Ob GHL, DAY TIME, oder einfache Controller, die es im Handel gibt um nur mal zwei zu nennen.
In Becken, die eine Flusslandschaft widerspiegeln mit Bäumen und viel Gewächs, bietet sich die Variante mit dem grünem LEDs an.
Bei Becken, die Seen widerspiegeln und die wir versuchen nachzustellen, bieten sich LEDs mit blau und kaltweissen Farben an. Andere Sparten sind eher mit warmweissen Licht besser gewappnet, hier muss der Aquarianer selbst wissen wohin die Reise geht.
Mehr dazu unter ‚Dekoration‘.
Dimmbare Leuchtbalken – ‚Profi-Lux‘
Die Profi-Lux Version von GHL wird auch als Aquariencomputer bezeichnet:
Sicherlich ist dieses Gerät kein ‚PC‘ Computer, direkt übersetzt heißt jedoch ‚Rechner‘ (lat.computare=zusammenrechnen), demnach ist jede programmgesteuerte, elektronische Rechenanlage, auch eine digitale Armbanduhr, ein Computer.
Beim GHL gibt es unterschiedliche Modelle welche auch etwas mit dem Geldbeutel zu tun haben. Der ProfiLux Aquariencomputer ist grundsätzlich ausgelegt, um folgende Steuervorgänge vorzunehmen:
1. Das Dimmen von unabhängigen Leuchten.
2. ph-Wert-Regelung über CO2-Zugabe mit programmierter Nachtabschaltung.
3. Temperaturfolgeregelung für heistab,Bodenfluter und Kühlung,hierbei ebenfalls mit Nachtabschaltung.
4. Mondphasen und Wolkensimulationen.
5. Steuerung von bis zu acht Schaltsteckdosen.
a. Simuliert tropische Regentage
b. Sonnenaufgänge
c. Sonnenuntergänge
d. Mondaufgänge
e. Monduntergänge
f. Wolken
g. Verschiedene Mondphasen (von Neumond bis Vollmond)
Beleuchtung T5/T8 oder LEDs
Bei 50-60 cm Aquarienhöhe erreichen T5/T8 oder gar T12- Niederdruckleuchtstoffröhren mit ihrem Lichtstrom, schlechter den Bodengrund als die LEDs auf dem Markt. Wenn man sich als Aquarianer an die VDE-Vorschriften hält, muss der Abstand von Leuchte zur Wasseroberfläche 30 cm betragen; das Licht hat also von der Leuchte bis zum Bodengrund des 60 cm hohen Beckens 80 bis 85 cm (je nach Höhe des Bodengrundes) zurückzulegen.
Hierbei erinnern wir uns an den Physikunterricht:
Die Lichtstärke nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab!
T5 Röhren haben gegenüber T8 Röhren pro Watt Leistungsaufnahme (Verbrauch) einen Lichtstrom von etwa 85 Im/W gegenüber etwa 55 Im/W, so dass mehr Licht bis zum Bodengrund gelangt.
Bei LEDs sieht es heutzutage sogar noch besser aus.
Die Aquaristik hat sich weiter entwickelt und inzwischen kann man für die GHL auch unterscheidliche LED Lichtleisten nutzen, dazu findet man verschiedene Anbieter. Und hier auf dem Portal haben wir unter der Rubrik ‚Beleuchtung‘ auch etliches zum Thema beschrieben.
Autor: Florian Bandhauer, Chris Roider
Bilder: Florian Bandhauer
Video: Florian Bandhauer